Hautschutz-Ein Punkt den man nicht unterschätzen sollte!

    • Hautschutz-Ein Punkt den man nicht unterschätzen sollte!

      Moin Moin
      Da ich letztens schon mit den Simon und den Moep ne gute Weile über das Thema Hautschutz gequatscht hatte komm ich jetzt auch mal endlich dazu mich hier zu diesen Thema auszulassen.
      Der Grund dafür das ich hier Heute mal eine Runde den kleinen Sicherheitsnazi spielen mag ist ein recht einfacher und zwar liegt mir was an euer aller Wohlergehen =)
      Außerdem hatte ich letztens eine sehr interessante Vorlesung der Arbeitssicherheit wo uns von einen tragischen Unfall berichtet wurde. Und zwar handelt es sich um einen Unfall mit Methanol, bei den sich ein Arbeiter beim Umfüllen von Methanol aus einen größeren Gebinde in eine kleine Flasche eine größere Menge Methanol über sein Bein verschüttet hatte weil er sich gerade mit einen Kollegen unterhalten hatte und etwas abgelenkt war. Der Arbeiter hat sich daraufhin eine neue Hose angezogen und seine Stiefel (in die auch etwas gelaufen ist) zum Lüften hingestellt, andere angezogen und weitergearbeitet. Etwa eine halbe Std. später ist er dann ohnmächtig geworden und wurde in ein Krankenhaus gebracht, da sein Kollege ja mitgekriegt hatte das er was verschüttet hatte und man sichergehen wollte. Doch dies brachte nichts, denn noch im Laufe eines Tages ist der Arbeiter verstorben. Jetzt kann man sich fragen warum er gestorben ist, er hat sich doch sogar noch umgezogen und Methanol verfliegt doch sehr schnell und er hat es ja nicht getrunken. Das Problem ist nur das wir Menschen mit unserer Haut viele Stoffe sehr gut aufnehmen können ohne das wir uns dessen meist bewusst sind. So hätte der arme Kerl mit großer Wahrscheinlichkeit überlebt, wenn er sich nur sein Bein gründlich genug gewaschen hätte.

      Aber warum erzähle ich euch das ganze eigentlich? Soviel haben wir mit Methanol und anderen bösen Stoffen doch garnicht zu tun oder? Naja wie mans nimmt, es gibt auch farbiges Feuer welches auf Methanol basiert und auch auf normalen [lexicon]Lampenöl[/lexicon] steht ein "Gesundheitsschädlich"

      Ich möchte hiermit keine Panik machen und behaupten das wir nur noch mit vorgeheizten Sonnenblumenöl spielen sollen. Ich will nur mal wieder aufzeigen das es ein paar mehr Gefahren gibt als nur die Möglichkeit sich zu verbrennen. Ach bin ich der Ansicht, dass dies ein Thema ist womit sich nicht jeder unbedingt beschäftigt.

      Also was soll man tun? Die ganz bösen Stoffe meiden? Das wäre eine Möglichkeit aber nicht die sinnvollste. Vielmehr hat man davon wenn man sich einmal mit den Thema Hautschutz und Hautschutzplänen auseinander setzt. Denn es sind nicht nur die Stoffe selber die für uns nicht gerade gut sind, sondern auch die Folgen die durch [lexicon]Lampenöl[/lexicon] spröde und trocken gewordene Haut verursachen kann. Denn die Haut stellt für uns eine natürliche Schutzschicht da durch die Keime und Erreger nicht ohne weiteres hindurchkommen können. Doch wenn wir unsere Haut erseinmal ausreichend beschädigt haben können einige Keime einfach so durch sie hindurch wandern. Das ist der Grund warum es für Arbeitsplätze eigentlich so etwas schönes wie Hautschutzpläne geben muss, in denen drin steht welche Schutzmittel man für die jeweilige Arbeit benutzen muss, was für ein Waschmittel am bessten benutzt werden sollte und womit man die Haut pflegen sollte. Nur gibt es so etwas nicht direkt für uns Feuerspieler.
      Da man in einen Hautschutzplan konkrete Produkte für die einzelne Aufgaben angibt kriegt man auch von fast jeden Hersteller für solche Produkte einen Hautschutzplan für alle möglichen Stoffe und Arbeiten aber halt nur mit Produkten aus dem eigenen Hause. Deshalb gebe ich auch nur einen Link an in den man dann sehen kann was für mittel der Anbieter empfiehlt und ein jeder der es für sinnvoll erachtet kann dann nach einen vergleichbaren Produkt suchen, denn ich kann hier leider keine Empfehlungen für ein besonderes Produkt aussprechen.

      Beispiel Hautschutzplan

      Ich weis, dass das ganze etwas spießig wirkt aber es ist nunmal der Fall das ein Großteil aller anerkannten Berufskrankheiten Hautkrankheiten sind, die man meist durch einfache Mittel hätte vorbeugen können.

      Für die Leute die noch gerne etwas mehr dazu lesen wollen gebe ich hier noch einen weiteren Link, der behandelt zwar vorwiegend den Metallbereich aber erklärt noch einmal sehr gut welche Wichtigkeit der Hautschutz hat und was für Folgen es haben kann wenn man das ganze einfach ignoriert.

      BGI 658
    • Sehr interessanter Artikel! Das mit der Methanolvergiftung ist für mich nicht unbekannt. Mir ist ebenfalls schon von ähnlichen Fällen in meiner Katastrophenschutz-Ausbildung berichtet worden. Hier wird wahrscheinlich keine Keimbelastung zum Tode geführt haben, sondern da hier das Methanol durch die Haut absorbiert wurde, ins Blut gelangt ist und von dort aus ins Herz-Kreislaufsystem.

      Und wenn es keine Vergiftung wird, dann eine ordentliche Verätzung. Da ich hauptberuflich in der Metallbranche als Mechatroniker arbeite, habe ich auch dort mit Kühlschmierstoffen, Graffitstaub und ne Menge Dreck zu tun. Wenn da die Haut nichtmehr mitspielt, kann man meist seinem Job nichtmehr ohne Einschränkungen nachgehen. Ich kenn das selber, kurz mal den Sprähreiniger (voll mit alifatischen Kohlenwasserstoffen) ohne Handschuhe benutzt oder noch schlimmer den Formreiniger (Acatonbasis) und die Haut ist verätzt oder vertrocknet.

      Ich für meinen Teil finde buntes Feuer schön, jedoch lass ich lieber die Finger von agressiver Chemie. Doch was den Umgang sicher macht ist ja nicht die Kenntnis allein über folgen sondern auch der entsprechende Umgang mit der Chemikalie. Die Chemiker unter euch werden mir sicher beipflichten:)

      Grüße, Steffen
    • Klar bei den Unfall war es natürlich eine Methanolvergiftung, das mit den Keimen ist nur ein weiterer Punkt denn ich nicht vernachlässigen wollt, da dafür ja nur die Schutzschicht durchbrochen werden muss und das ist mit [lexicon]Lampenöl[/lexicon] oder noch besser Wundbenzin eine Leichtigkeit^^ Wenn ich schon das Thema anspreche wollte ich das nicht unerwähnt lassen. Aber sind natürlich zwei unterschiedliche Sachen halt Vergiftungen,Verätzungen als direkte Folge und Hautkrankheiten als indirekte Folgen.

      Auch klar das die Kentniss alleine nicht hilft^^ aber mehr als drauf aufmerksam machen kann ich leider nicht =P
    • Bleib mal entspannt, musst dich ja nicht für rechtfertigen. Ganz im Gegenteil ich find das sogar sehr gut, da man jeden Aspekt dabei erwähnen sollte. Ein Hinweis allein ob ätzend, gitftig etc. weckt zwar Vorsicht aber derjenige hat kein Wissen zum Anwenden in einer gefahrensitutation (kann man auch keinen Vorwurf machen). das ist genauso wie Feuerlöscher. Ich schmunzel immer, da die Dinger überall verkauft werden und hängen aber nach meiner Kenntnis löschen 90% falsch da man nicht weis wie man sie richtig anwendet. Meine ABC-Lösch-Lehrgänge haben das immer wieder gezeigt.

      Egal, zurück zum Thema. Ich find das vollkommen richtig, dass du das Thema aufgemacht hast und so umfassend beleuchtest. Vielleicht findest du ja noch eine Art Lehrvideo zum Thema Methanol.

      Grüße, Steffen
    • Und ich musste es letztens erst sehen und hab dann selbst auch Sicherheitsnazi gespielt:

      AIDS-Handschuhe ausm Verbandskasten sind NICHT (!!) geeignet für Lösungsmittel. Ist ja auch nicht ihr Aufgabengebiet :D

      Da lieber mal zu dem hier greifen: mercateo.com/p/302-7351743(2d)…enhandschuh(20)vollwertig
      There is no 'I' in 'Team', but theres a 'We' in 'Weapon' !
      „Im Leben kommt es darauf an, Hammer oder Amboß zu sein - aber niemals das Material dazwischen.”

      Auf mehrfache Nachfrage: "JA! Ich bin größenwahnsinnig" :)
    • erinnert mich grade sehr an anfang des semester.. "sicherheitseinweisung zum chemischen praktikum" hatte ich da.

      und ja, da wurde unter anderem auch genau sowas angesprochen. Dennoch, man neigt ja zu sochen ideen wie "alkohol desinfiziert ja, kann ja nicht schlimm sein das öfters mal auf den händen zu haben", genauso bei wundbenzin zB.
      insofern sollte man das auf alle fälle immer wieder mal ansprechen, rein um das gedächtnis aufzufrischen und um aus der routine aufzutauchen.
      "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
      Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß, die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
      So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."
    • Ich hab den Beitrag zwar jetzt erst entdeckt aber finde es auch gut, das es angesprochen wird. Ich habe selbst oft genug festgestellt, wie agressiv [lexicon]Lampenöl[/lexicon] die Haut austrocknet.

      Allerdings muss ich zugeben, das ich keine Handschuhe beim tränken und feuerspielen trage - selbst in den Handles findet man ja [lexicon]Lampenöl[/lexicon] das die Haut angreift, und nur meine [lexicon]Poi[/lexicon] haben Griffkugeln, die Seile nicht, also komme ich so oder so mit [lexicon]Lampenöl[/lexicon] in Kontakt.

      Meine Methode dagegen anzugehen ist die, die Hände vorher mit einer sehr fetthaltigen Creme einzucremen, ich bilde mir ein, das das hilft. Nach dem Tränken und nach der Feuershow reinige sie grob mit einem Feuchttuch und spätestens wenn ich wieder daheim bin wasche ich gründlich mit Peeling-Effekt (anders bekomme ich sie nicht sauber) und creme nochmal ein.

      Besonders das vorher-eincremen hilft, finde ich, ich würde es jedem empfehlen.
    • Hallo zusammen,

      auch ich finde dieses Thema sehr wichtig und habe mir dazu bereits ein paar Gedanken gemacht, wenn auch nicht so ausführlich. Finde es daher sehr positiv hier davon zu lesen. Ich selbst nutze zum Tränken meiner Tools Nitril-Handschuhe aus der Apotheke. Wenn mich nicht alles täuscht kostet da 100 Stück so um die 12 Euro. Damit kommt man dann doch ne ganze Weile aus und die Hände sind geschützt. Falls doch mal die Haut mit [lexicon]Lampenöl[/lexicon] etc. in Kontakt kommt, ist natürlich gründliches Waschen und eincremen sicherlich nicht verkehrt.

      Das die Haut einiges aufnimmt, hatten wir auch mal in der Uni. Dort wurde uns von einem Mann erzählt, der sich in Alkohol gestellt hat und und später, ohne das er etwas getrunken hatte, total besoffen war. Auch hier hat die Haut den Alkohol aufgenommen und über das Blut im Körper verteilt. Hätte ich nicht gedacht, dass sowas möglich ist, aber seit dieser Vorlesung kann ich das sehr gut nachvollziehen und kann mir auch den hier geschilderten Fall sehr gut vorstellen.

      Wichtig ist doch vor allem, das wir mit den Materialien vorsichtig und sinngemäß umgehen, denn wir wollen ja alle noch lange unseren Spaß damit haben.
      Pyrometheus Feuerperformance
      pyrometheus.de

      Fire is more than heat and flames. Fire is responsibility. Fire is evolution. Fire is passion. (Pyrometheus)