Pirouetten richtig machen

    • Pirouetten richtig machen

      Hallo zusammen,

      hat irgendeiner ne Ahnung, wie man eine [lexicon]pirouette[/lexicon] richtig sauber hinkriegt? Ich meine damit die Fußstellung und den Bewegungsablauf.
      Und außerdem, wie vermeide ich es nach 7-8 Drehungen nicht rumzutorkeln? Ist das Gewöhnungssache?
    • Bei mir ist andersrum, die [lexicon]Poi[/lexicon] gehen problemlos. Aber ich taumel nach der ersten Drehung schon so rum (weil ich irgendwie meine Beine nicht entknoten kann), daß ich dann mit den Armen (und natürlich mit den dran hängenden Poi) rumfuchtele um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    • Bei mir ist, was ich für eine Drehung mache, auch ganz abhängig davon, aus was für einem move heraus ich sie mache (ob horizontaler move oder vertikaler) .... bei vertikalem wie [lexicon]windmill[/lexicon] low/high drehe ich mich nur auf einem Bein (rechts), mit dem anderen geb ich den Schwungimpuls und winkel es dann an, bei horizontalem longarm oder auch vertikalem longarm ist es bei mir eine Schrittdrehung. Man sollte bei sowas immernoch auf die Kopfhaltung achten (in eine Richtung lange schaun bis es nicht mehr geht, dann den Kopf schnell drehen) aber damit hab ich auch noch meine Probleme, ich vergesse es zu oft. =.=. Ich hatte mal ein Video von Nick betreffs Drehungen gefunden gehabt ... da ist sowas recht gut beschrieben, denke ich.

    • hallo du,

      bei unserem coaching hat mir eine erfahrene tänzerin ein paar tips gegeben.
      körperhaltung ist extrem wichtig für die richtige drehachse.
      aufrechte haltung, kinn leicht zurücknehmen. leicht, aber nur leicht in die knie gehen. atmung extrem klar in einen punkt. er befindet sich zwei fingerbreit über dem untersten rippenbogen (solar plexus). dieser punkt bewegt den ganzen körper und wird fixiert als ob ein unsichtbares seil daran befestigt nach oben zieht.
      das anspannen dieses punktes lässt die atmung ein wenig schwer erscheinen. tatsächllich ist es auch so, dass tänzer auf der bühne nicht wirklich tief durchatmen, da sie ihre körperspannung daran hindert.
      beim drehen hilft es extrem, fokus zu bewahren, d.h. den kopf immer in die richtung drehen (spot) in die auch die körperbewegung geht. nick erklärt das sehr gut in dem video, dass du ja schon gesehen hast. übrigens sollte man sich dabei auch mental fokusieren und den willen auf seine bewegungsrichtung ausrichten.
      besonders beim armkreisen während der drehungen solltest du darauf achten, dass der körper nicht aus der achse bricht. da ist der schwindel vorprogrammiert.

      eines ist bei der ganzen sache übrigens klar.
      schwindel kommt bei fehlendem training immer wieder zurück. drehungen und bogengänge egal welcher art müssen ständig geübt werden.

      viel spaß und bis bald mal


      axel v. pyrostyx
      pyrostyx.de
      axel v. pyrostyx

      www.pyrostyx.de
    • Die Kopfdreheung soll verhindern das du torkelst oder das dir schlecht wird. Außerdem ist es eine Hilfe zur Orientierung.

      Das heißt suche zuerst einen guten punkt zum fixieren, versuche diesen bei der Drehung so lange wie möglich anzuschauen, in dem moment wenn es nicht mehr geht drehst du deinen Kopf ganz schnell zur anderen seite um wieder den Punkt zu fixieren. Am Anfang erfordet es ein wenig Übung nach ein paar mal geht es jedoch wie von selbst. Zum üben empfiehlt sich zuerst sich auf den Punkt zuzudrehen und erst aufzuhören wenn man diesen erreicht hat. Mit der Zeit kann man dabei auch auf einem Punkt stehen bleiben.

      Liebe grüße

      Jule Feuerblume
      [Redsoul ist jetzt Feuerblume]

    • Was beim Ballett oder Tanz generell wichtig ist (wo man sicher die meiste Ahnung von turns hat:P):

      Denke immer nach oben!!! du musst, wenn du dich drehst, deinen körper hochziehn, nicht herum!

      Niemals an die Drehung selber denken, dann hast du zu viel Schwung und kippst! Wenn du aber nach "oben" denkst, dann hast du eine stabile Körperachse, und das ist beim drehen das wichtigste, neben dem Fokus des Kopfes der ja schon erwähnt wurde:)

      "Prometheus hat das Feuer nicht vom Himmel geholt, damit die
      Wurstbratereien ihre Geschäfte machen können."

    • Schwindel verhindern ist sicherlich auch Übungssache. Wobei ich mit Ausnahme von professionellen Tänzern und Dervishtänzern wirklich noch niemand getroffen habe, der nach der vierten Drehung in der Lage war, den Fokuspunkt noch scharf zu treffen. Wenn man in die Augen schaut, sieht man das sehr deutlich.

      Ich glaube vielmehr, dass hier das Körpergefühl relevant ist und dass man einfach weiß, nach der x-ten Drehung muss ich so und so gegensteuern, damit ich im Lot bzw. in der Ebene bleibe (ohne jetzt einen Referenzpunkt zu haben).

      Ich kriege den Schwindel auch nicht weg und glaube von mir eigentlich, dass ich Pirouetten ganz gut spielen kann. Wie oben schon andere sagten, drehe ich nach Pirouetten den nächsten Move in die andere Richtung.

      Womit ich lange gekämpft hatte, war meine Ebene über mehrere Drehungen sauber zu halten. Ich fand es da viel leichter, mit zwei Fokuspunkten zu arbeiten und den Kopf nur 180° bis zum nächsten Stopp drehen zu müssen. Die Fokuspunkte liegen dann rechts und links vom Publikum (nicht Publikum - Bühnenrückwand). Vielleicht hilft das ja noch einem weiter.

      Grüße
      Michi
      Ich schreibe meine persönliche Meinung.
    • Hallo,

      also die wichtigsten Punkte sind angesprochen und erklärt wurden.

      Vll noch eine weitere Erklärung zum Thema Fokus( aus der Standardsicht).

      Die Drehung wird ausgeführt, das wichtigste Element ist der Punkt, auf dem du deine Augen fokussierst.
      Deine Konzentration beim drehen liegt in diesem kleinen Punkt.
      Heißt, nimm dir eine Linie, und an der Wand gegenüber einen Punkt kurz oberhalb deines Kopfes (wie schon geschrieben, nach "oben" drehen).

      Wenn dir schwindlig wird, sind es die Augen, welche den Schwindel an das Gehirn weitergeben- heißt wenn die Aufnahme der Bilder deiner Umwelt zu schnell zur unbewussten Aufnahme an dir vorrüberziehen. Der Kopf ist der der Ort, wo sich diene Augen befinden, aber letztendlich ist es der mangelnde Fokus, durch deine Augen, der dich trudeln lässt .

      Anleitungen, schriftlich - sind meist nur dann gut- wenn der Empfänger eine ähnliche Sprache spricht ;)

      lg
      harlequino
      Wußten Sie, daß rote Rosen in einem ganz dunklen Raum gelb werden?Natürlich werden sie gleich wieder rot,
      sobald sie nur einem Schimmer von Licht ausgesetzt sind. (J.F.Rosenberg-Philosophieren )

      maerchenundfeuer.de
    • Ich muss dich da ergänzen.

      Der Schwindel entsteht nicht, weil die Bilder zu schnell am Kopf vorbei ziehen, sondern wegen der Flüssigkeit die sich neben deinen Gehörknöchelchen befindet. (Die Fachbegriffe sind mir entfallen)

      Fakt ist, dass du dort eine Flüssigkeit in einem kleinen Raum hast, in dem sich Sinneshäärchen befindet.
      Wenn du dich lang genug drehst, begint auch die Flüssigkeit, sich zu drehen.
      Bleibst du dann abrupt stehen, dreht sich diese Flüssigkeit weiter und die Sinneshäärchen haben weiterhin das Gefühl, du würdest dich drehen. Ergo: Kopp is überfordert


      Weiß nicht obs oben schon erklärt wurde, war jetzt zu faul alles durchzulesen, sorry

      Hoffe dennoch, es ist verständlich beschrieben? ^^


      [Edit: hab aus dem 'Muss dir da widersprechen' ein ergänzen gemacht....so hat mans aus beiden sichtweisen..und es pasts besser ;D]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Chibby ()

    • Und da hätten wir wieder das Geist-Materie- Problem,

      ich gehe aus der analytischen Sichtweise eines Vertreters
      des Geistes heran- um die Wichtigkeit des Fokus haltens zu erklären.

      Du hingegen mehr aus der biologischen Sichtweise,
      was völlig ok ist.

      Das würde ausarten in eine Debatte, die du NICHT führen willst ;)

      -----------------

      Wichtig ist der Fokus,
      der Drehmoment
      Körperspannung
      Körperhaltung
      Untergrund
      und
      Training des Ganzen.
      Wußten Sie, daß rote Rosen in einem ganz dunklen Raum gelb werden?Natürlich werden sie gleich wieder rot,
      sobald sie nur einem Schimmer von Licht ausgesetzt sind. (J.F.Rosenberg-Philosophieren )

      maerchenundfeuer.de
    • ich erkläre mir das Mysterium so:

      Ich versuche das von Chibbi nocheinmal ausführlicher zu erklären: Schwindel entsteht in den Bogengängen des Ohres. Dreht man sich, bleibt die Endolyphflüssigkeit wegen der Trägheit der Masse in Relation zu den sich drehenden Bogengängen zurück, und Sinneshärchen, welche in der Erweiterung des Bogens, der Ampulle liegen, werden ausgelenkt.

      Dreht man sich ohne den Fokuspunkt ist die Drehung eine stete Drehung ... und die Endolymphflüssigkeit beginnt zu rotieren: der Reiz verringert sich bis er nicht mehr da ist und man sich an die Drehung gewöhnt hat.

      Bleibt man jetzt stehen dreht sich die Lymphflüssigkeit wegen der Trägheit wieder weiter und es schwindelt einen, weil die Augen sagen: du drehst dich aber nicht mehr.

      Nimmt man sich einen Fokuspunkt, ist es ein steter Wechsel zwischen: Kopf dreht sich, Kopf schaut still in eine Richtung... die Endolymphflüssigkeit hat nicht genügend Zeit sich der Rotation anzupassen und der Schwindel bleibt aus.

      Edit: mir ist grad noch einfallen, das mich die unterschiedlichen Erklärungsansätze an die alte Sache mit proximat und ultimat erinnert - demnach wären Chibbis und mein Ansatz mechanistischer Art und damit proximat, und harlequinos ultimat, da vom Zweck ausgehend. Und beide Erklärungen sind damit j auch richtig :) also brauchts auch keine Diskussion zwischen Euch :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von feuerfuenkchen ()