Weihnachten: Alles was dazu gehört...Tradition- Bräuche- und vieles Mehr...

    • Weihnachten: Alles was dazu gehört...Tradition- Bräuche- und vieles Mehr...

      Weihnachten steht vor der Tür!



      So langsam aber merklich geht es auf Weihanachten zu. Wir haben gestern eine tolle spontane Backsession gestartet und ich habe mich zum ersten Mal mit Elisen- Lebkuchen versucht Himmlisch! Natürlich kann man beim Backen wunderbar tratschen und dabei habe ich einige neue Dinge kennen gelernt, aber auch mal wieder festgestellt, wie sehr Traditionen veroren gehen.

      z.B. Sprigerle (Spekulatius). Jetzt möchte ich so eine tolle alte Backform haben (Holz mit alten tollen Motiven), weiß aber gar nicht wie man das macht.

      Meine Komilitonin kennt keine Bratäpfel!

      Und in Skandinavien (dort war eine andere Komilitonin) feiert man zu Weihnacht/ Neujahr ein Lichterfest (wo auch mal mehr oder weniger Feuerkünstler mitwirken).



      Was gehört für euch dazu? Was ist verloren gegangen in der heutigen Zeit und was ist euer Favourit?!



      Einen schönen 2. Advent,

      Janine
      Der Mensch ist immer dort ganz Mensch, wo er spielt
    • Also zu Weihnachten gehört für mich ganz klar ein Holzgestell.
      Denn bei uns haben sich vor vielen Jahren meine Eltern ein Ersatz-Weihnachtsbaum gebaut.
      Man könnte sich jetzt fragen warum man sowas macht aber ich glaub es lag daran, dass dat Teil nicht nadelt und man es Jahr für Jahr wiederbenutzen kann.
      Und damit ihr euch das auch vorstellen könnt gibts erstmal ne grobe Erklärung, denn ich bin zu faul jetzt nach Bildern zu suchen^^
      Also das ganze baut auf einen Kreuz aus Holzlatten mit einem Rundholz als Achse drin auf. Auf dieses Rundholz werden jetzt immer abweckselnt eine Holzkugel und eine Holzlatte gesteckt, wobei die Holzlatte immer kürzer werden. An den Enden der Hölzer ist jeweils ein kleiner Kärzenhalter befestigt, wofür brauche ich jetzt ja wohl nicht ausführen....
      Das ganze hat etwa ne Höhe von 80cm und hat etwa 12 von diesen Holzlatten, die man jetzt nach belieben verdrehen kann um den Gebilde auch seine dritte Dimension zurück zu geben.
      Zu Weihnachten wird das Teil dann mit den üblichen Weihnachtsbaum gedönsel behangen und mit Kerzen bestückt und steht dann auf einen Kleinen Tisch unter den die Geschenke liegen.
      Ansonsten läuft Weihnachten bei uns aber ehr normal ab sprich nen schönes Essen, Bescherung und dann Kirche für die, die sich noch nicht losgesagt haben.
      Und ja wenn ihr glaubt ich hab nen kleinen Schaden dann kann ich euch nur sagen, dass der noch viel großer ist als ihr es euch nur vorstellen könnt^^
    • Hmm okay ... ich muss dir jetzt leider sagen, dass seitdem ich legal länger wegbleiben darf Weihnachten bei mir so aussieht:

      - Ein unheimlich nerviges Essen mit meiner Familie, was zwar was anderes ist als sonst die nervigen Essen weil die Leute miteinander reden ...
      - Und dann wird sich gesellig mit nen paar Freunden in eine Eckkneipe gesetzt und sogesehen dass gemacht, was man sonst jedes Wochenende machen kann.

      Von daher muss ich sagen, dass bei mir rein garnichts mehr vom normalen Weihnachtsgedanken da ist... Wahrscheinlich aufgrund meiner wunderbaren Konfirmation, weil ich da in die Messe musste ... 2,5 Stunden zuhören und Damen beim Spielen von Instrumenten zuhören die sogut spielen können wie ich die Kaskade jonglieren können (GAR NICHT)
      Alles das hat wahrscheinlich so nen Vietnamverteidigungssyndrom in mir erschaffen nach dem Weihnachten ein Tag wie jeder andere ist.

      Und ja wenn ihr glaubt ich hab nen kleinen Schaden dann kann ich euch nur sagen, dass der noch viel großer ist als ihr es euch nur vorstellen könnt
      Ohja das kann ich bezeugen! Sogar unter Eid!
    • Hab als kleiner Hupfer oft Weihnachten bei meiner Oma in Unterammergau und näherer Umgebung der Alpen verbracht..da war Weihnachten noch richtig mystisch :inlove: (was mich vielleicht auch n bisserl geprägt hat ;))
      Es gab viele Geistergeschichten speziell um diese Zeit, wie z.B. die wilde Jagd in den Rauhnächten (die 12 Tage nach der Wintersonnwende), bei der Menschen die gewaltsam oder unglücklich zu Tode kamen im Geisterzug von Tür zu Tür gehen.
      Das wurde dort oft dargestellt in (für mich damals grauenerregender) Verkleidung, angeführt vom Tod, Perchten, Habergoas, Moosweib und dem Bären mit seinem Herren. Hab da als ganz kleiner Zwerg immer nur klammheimlich durch`s Fenster geluhrt ;)
      In diesen 12 Tagen hat meine Oma nie Wäsche gewaschen, da sich sonst die Geister da drinnen hätten verstecken können beim aufhängen….
      Oder das Perchtenlaufen und Kramperltreiben selbst, wunderschöne, auch sehr düster anzusehende Traditionen, bei dem ich damals aber riesig Spaß hatte. Die Kramperl (Krampus = Helfer des Nikolaus) [Blockierte Grafik: http://static.alpengluehen.com/components/media_upload/files/media/images/size7/6f6f1ce967e8ba7f377b3d11449500ad.jpg]

      jagen die Kids da durchs ganze Dorf (meistens sind Kramperl die aus der Dorfjugend), wer da auf der Straße ist und erwischt wurde, hat schon mal nen ordentlichen Satz auf den Hosenboden bekommen *gg*


      sowas zieht sich leider immer weiter in Alpennähe zurück, hier im Alpenvorland/5 Seen Land kennt es kaum noch jemand :(
      dürfte aber dort immer noch so bestehen (war leider schon lang nicht mehr dort, Oma weilt nicht mehr unter uns). Hab glaub ich irgendwo mal was aufgeschnappt dass der Passi mal ein Kramperl war :sauer: vielleicht kann der ja nochwas dazu erzählen, würd mich freuen ^ ^

      Heut dreht sich halt alles um Flitterkram, grelle Lichter und eine von Coca-Cola erfundene Werbefigur, die sich trauriger weiße in ein paar Generationen hier auch so weit durchsetzen könnte, dass kaum mehr jemand den Nikolaus, das Christkind und diese "alten" Bräuche kennen wird :(
      ...den Menschen Feuer, Flamme den Göttern, Gewaber sagen Wanen, die Thursen Raschfraß, bei Hel Lohwut gehießen
      - Edda -

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Azath0th ()

    • Ist das in etwa das hier? Waren viele Jahre im Winter in Österreich und da kamen auch immer einge fürchteinflößende Wesen zum Jahreswechsel vorbei...

      Außerdem kamen immer in der ersten Januarwoche einige wesen von Tür zu Tr. Erst dachte ich das wären so wie bei uns hier die heiligen drei Könige, aber das war irgendwas anderes...
      Bilder
      • SL373012.jpg

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      Der Mensch ist immer dort ganz Mensch, wo er spielt
    • sieht stark danach aus ^ ^
      schön gruselig, nicht?
      Im Alpenland geht Bayern und Österreich ja auch irgendwo fliesend mit den Traditionen und mehr ineinander über (auch wenn der ein oder andere jetzt hier des granteln :motz: anfängt *g*).
      Sternsinger gab es dort bei uns aber auch, eben zum Ende der besagten Rauhnächte. Vielleicht ja auch so zu sehen dass hier der kirchliche Einfluss den heidnischen zuletzt vertreibt, wer weiß..
      ...den Menschen Feuer, Flamme den Göttern, Gewaber sagen Wanen, die Thursen Raschfraß, bei Hel Lohwut gehießen
      - Edda -
    • Ich komme aus dem Vogtland, das nahe dem Erzgebirge liegt, und mit ein klein wenig Verwandtschaft im Erzgebirge denke ich, das bei uns die Traditionen recht von dort seit Alters her herübergeschwappt sind.

      Heißt, für mich ist die Vorweihnachtszeit so wichtig wie die Weihnachtszeit, es ist eine besinnliche harmonische und friedliche Zeit, eine Zeit der Lichter: Schwippbögen, Adventssträuße, Adventskränze, Pyramiden, Forsthäuschen, Räuchermännl, Engel und Bergmann, Engelsberg und andere Lichterdinge schmücke das Wohnzimmer aus und infiltrieren aus mangelndem Platze schon den Flur ;) ... es mag für Außenstehende wahrscheinlich sehr kitschig sein, aber für mich und meinen familiären Umkreis ist die traditionelle Holzkunst aus dem Erzgebirge eigentlich nicht zu vergleichen mit den leuchtenden blinke-plaste-Weihnachtsmännern des Coca-Cola-Zeitalters - bei mir sind die Motive oft eher winterlich und mystisch: Moosmänner, Zapfenwichtel, Rehe, Schneemänner, Märchenfiguren usw.

      Das Kaffeetrinken ist damit das traditionelle Highlight des Tages, grad an den Adventssonntagen.
      Man stelle sich eine warme Stube vor, überall brennen Lichter, meistens Kerzen, gerade auf dem Tisch, Räuchermänner duften die Wohnung aus, es drehen sich Pyramiden und ein neugieriger Wellensittich eiert zwischen Lichterfiguren und Plätzchen hin und her und landet auch mal auf der Prymide die sich dann in einen propeller verwandelt, wenn er beginnt, darauf herumzulaufen ;) ... Weihnachtsklänge ertönen aus einem CD-Player - dabei nicht 'weihnachtliche Popmusik' ... sondern erzgebirgische Weihnachtslieder, wo sich fast alles ums futtern dreht XD ... manchmal musizieren udn singen wir auch selbst ... Opa hat, bevor er starb, manchmal vogtländische Weihnachtsgeschichten in Mundart vorgelesen.

      Früher schmückten noch meine Puppenstube und Kaufmannsladen die Wohnstube, aber das ist lang lang her :D

      Irgendwann steht dann auch der Weihnachtsbaum da, ich glaube ab dem 4. Advent ... und Bescherung ist am Nachmittag des 24., wo es dann Puppenwürstchen dazu gibt. Wir schenken uns auch alle richtige Geschenke, kein Geld oder Gutscheine, ich bastel oft etwas.

      Abgesehen vom leckeren Essen (Gänsebraten usw) ... schauen wir usn dann immer wenn wir nicht gerade Kerzeln oder Essen/Essen machen oder Karten spielen Märchen an.

      So sieht bei mir Weihnachten aus.

      Und in den Unternächten wird auch bei uns nicht gewaschen - sonst stirbt jemand in der Familie heißt es bei uns.

      .... und so unweit Jena/Thüringen von Plauen/Vogtland(Sachsen) entfernt ist, so unterschiedlich ists dort schonwieder ... derselbe 'Weihnachtsgeist' herrscht da schon nicht mehr, und jeder Lebensgefährt (ok, es waren bisher nur zwei ernsthafte längere Bezeihungen) fand, das ich mit Weichnachtssachen ein wenig übertreibe ... ich mußte mich meistens ziemlich durchsetzen, meine Schmuckstücke aufstellen zu dürfen ;)

      Achja - und das einzig kirchliche an unserer Weihnacht ist der Engelsberg, der eine Maria mit Jesuskind drauf stehen hat, bzw andere Weihnachtssachen mit solchen Motiven - aus traditionellen Gründen ... aber wir haben weder Kirchgänge noch Sternsinger noch ähnliches in unserer Familie.