Gewissensprobleme

    • Gewissensprobleme

      Hallo Freunde,

      Ich will hier keine Selbsthilfegruppe gründen, aber ich brauche mal eure Meinung, um meine eigene Meinung erkennen und eine Entscheidung fällen zu können.

      Ich stehe vor folgendem Problem:

      Im Januar/Februar werden die "Tests" sein, für die Aufnahme bei Codarts*
      Das Studium dort würde dann im September 2010 beginnen.
      Ich stecke nun aber noch im 5. Fachsemester meines Bachelor-Studiums und auch mein 6. Semester würde nicht ausreichen, um das Studium ab zu schließen. Ich bräuchte mindestens noch das Wintersemester 2010/11.
      Das würde wiederum heißen, ich könnte nicht im September 2010 in Codarts anfangen zu studieren, sondern erst im September 2011.
      Ich gehe jetzt erstmal davon aus, dass ich bei Codarts angenommen werde (da ich vermute das die Zusage auch im Januar/Februar kommen wird, weis ich es noch bevor ich mich für das SommerSemester eintragen muss. werde ich also nicht angenommen, könnte ich ohne weiteres weiter studieren, wie bisher)
      An meinem Studium selber habe ich allerdings keinen Spaß mehr, da meine Leidenschaft nun seit 3 Jahren in der Jonglage steckt und wer weis, wie ich mich um unsere Feuergruppe (Ferox Ignis) kümmer, kann bestätigen, dass ich da mit ganzem Herzblut dabei bin.
      Wenn ich nun aber mein Studium abbreche um dann im September 2010 nach Codarts zu gehen, habe ich 5 Fachsemester bachelor und 2 Fachsemester Diplom "umsonst" studiert. das wären 3 1/2 jahre verschwendete Zeit.
      Dass macht mir zwar auch schwer Gedanken, da ich nun schon 23 bin und wenn ich bei Codarts beginne zu studieren 24 sein werde.
      Aber was mir ein echt schlechtes Gewissen bereitet sind die Ausgaben meiner Eltern.
      Da es bei uns in NRW ja studiengebüren gibt, haben meine Eltern die letzen 2 1/2 jahre Rund 700€ Pro Semester für mein Studium bezahlt.
      Das sind 3100€ meiner Eltern, die ich in den Wind schießen würde.
      Klar, wenn ich es nicht machen will, würde man jetzt sagen, soll ich doch das machen, wo meine Leidenschaft steckt.
      So schlau bin ich auch schon.
      Aber es ist zum einen die Verschwendete Zeit (3 1/2 Jahre Studium), dann noch das Verschwendete Geld (3100€ Studiengebüren), dann kommt noch hinzu dass Artistik keine Sichere Ausbildung in dem Sinne ist, dass man damit sein ganzes Leben lang Geld verdienen kann und dass ich ansonsten ohne irgendeine Art von abgeschlossener Ausbildung da stehe (Abgesehen von meinem Abitur).

      Helft mir bitte und steht mir mit Rat zur Seite. :-s
      Das hier übersteigt meine Vernunft in Hinsicht auf die Entscheidung zwischen Objektivität und Subjektivität.
      Objektiv müsste ich mein Bachelor beenden, den Master hinterher machen und nur nebenberuflich Artistik machen.
      Subjektiv steckt aber meine Leidenschaft in dieser Kunst und ich will damit leben und sterben.

      :help::bitte::help::bitte::help::bitte:
      (endlich ist dieser Smily mal zu etwas zu gebrauchen)

      *Codarts = Campus für Artistik-Künster in Rotterdam
      "Es ist die Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden."
      [Prediger 3,8]
    • Naja, ich weiß nicht, ob's Dir hilft, aber ich habe nach 12 Semestern mein Herzblut Dipl. Bio aufgegeben, weil ich erkennen mußte, dass es eine Brotlose Kunst ist und ich einfach nicht zu den Top 10 in Deutschland gehöre, die damit tatsächlich arbeiten und Geld verdienen können. Meine Eltern haben mir die vollen 6 Jahre Miete in Düsseldorf gezahlt plus "Taschengeld" zum überleben. Ich war auch 24 und habe alles hingeworfen und ne "ganz normale" Ausbildung angefangen, zwischen 16 Jährigen Hauptschülern Physik-Grundlagen trotz Physik-Vordiplom mitgemacht und zwischen 60 Kerlen als einzige Frau meinen Abschluss in 2 Jahren durchgezimmert.
      Im Nachhinein war das eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich bin froh, das ich das damals gemacht habe.

      Überlege Dir, ob Du nicht in 4 oder 5 Jahren da stehst und sagst: "Hätte ich mal"...
      Ich finde es vor allem wichtig, dass man sich immer im Spiegel anschaune kann und sagen kann "ich bereue nichts".

      Und wegen der Geld-Bedenken, meiner Erfahrung nach haben Eltern für sowas Verständnis. Sprich mit Ihnen, das hilft ;)

      Viel Glück und Mut wünsch' ich Dir!
      LG,
      Sunny

      PS: Rotterdam ist GEIL (und das sage ich nicht, weil ich als Halb-Holländerin voreingenommen bin)
      WACHIWI PAYTAH - dances with fire *sioux*
    • Ah, daher die Frage nach Mietwohnungen in Rotterdam

      Das Problem kannst am Ende nur Du entscheiden, denn die objektiven Argumente kennst Du ja schon.
      - Leidenschaft vs. Vernunft
      - nicht weiter Zeit verschenden vs. Es sind ja nur noch 3 Semester, danach kannst Du immernoch alles machen.
      -konservativer Broterwerb vs. ungewisser Broterwerb
      -arbeiten bis Rente vs arbeiten bis Körper nicht mehr kann (40? 45?)

      Es ist also eine subjektive Entscheidung der Risikofreudigkeit.
      - "sicher" vs unsicher


      Ich erzähl einfach mal von meinen Entscheidungen.

      Hab nach dem Abi mit VWL-Studium angefangen (bürgerlich konservativ, Ausbildung mit Abschluss)
      Während dessen hab ich meine Leidenschaft für Grafik (insbesondere 3D) endeckt. Nach dem Vordiplom: mit 2 Freunden eine Grafikfirma gegründet, eigentlich nur nebenbei. Hab mich aber dann doch kaum noch um das Studium gekümert.
      Nach 3-4 Jahren kam der Punkt wo ich mich entscheiden musste. Entweder das doofe VWL-Studium noch 5 Semester weitermachen (nur für den Abschluss in der Tasche) oder voll und ganz Firma. Es lief in der Firma einges zwischenmenschliches schief, so dass ich mich fürs Studium entschieden habe. Es hat länger gedauert als ich dachte, auch weil ich irgenwie nicht 100% dahinter stand. Nun ist es endlich vollbracht, ich habe fertig. Das ganze hat mich unheimlich viel Kraft gekostet, diverse Nerven, ganz viel Zeit und einiges mehr.
      Und nun?
      Ich will wieder Grafik basteln, aber alle Kontakte von damals sind weg, ich fange wieder von Null an. Ich hab zwar meinen Abschluss (Note der DiplArbeit fehlt noch) aber ich werd damit nichts anfangen, weil ich das gar nicht will. Es sei denn ich bekomm kein Fuß mehr in den Grafiksektor, genau dafür ist ja auch Abschluss-in-der-Tasche-haben gedacht. Ironischerweise hätte dann aber das Abschluss-machen dazu geführt dass ich den Abschluss auch benötige, weil andere Optionen verbaut wurden (auch vomn Alter her).

      Mein Fazit: Ich hätte eher auf meine innere Stimme hören sollen. Das wurde mir schon damals geraten aber ich habs trotzdem nicht gemacht, weil ich zu risikoscheu war.

      Die Entscheidung wirst und musst Du am Ende selber treffen (das weißt Du ja auch). Ich fänds schön wenn hier noch andere praktische Beispiele folgen.

      firesTan..
    • Moin Lupus!
      Ich kann dich gut verstehen. Habe auch mal kurz mit dem Gedanken gespielt, mein Studium abzubrechen und etwas anderes zu machen. Da hatte ich aber auch schon 9 Semester hinter mir. Hab mir aber dann gedacht, dass ich es durchbeißen werde. Denn dann hätte ich schon mal eine fertige Ausbildung und kann zumindest schon einmal auf etwas zurückgreifen. Zudem kommt noch, dass ich zudem schon 26 Jahre alt war. Irgendwann sollte man mal irgendetwas haben. Ich Bin mit meinem Studium auch nicht wirklich zurfrieden, aber nun studiere ich etwas, das ich zumindest meiner Meinung nach könnte. Und danach kann ich mich immer noch weiterbilden. Es ist halt schon ein Unterschied, ob man auf der Straße oder in Heimen mit Jugendlichen arbeitet, um sie ein wenig zur Vernunft zu bringen oder ob man in einem Klassenraum steht und sie mit Wissen vollhaut. Tja! Jetzt kommt aber erstmal Examen und dann sehe ich weiter!

      Mein Fazit:
      Also ich denke, dass es besser ist abzubrechen, statt auf ein Ziel zuzusteuern, dass man nicht erreichen will. Denn damit macht man nur sich und die Menschen in seiner Umgebung mit einer durchdringenden Unzufriedenheit unglücklich. Die Frage ist nur, ob es nicht auch möglich wäre, zumindest dein Bachelor-Abschluss zu machen und dann zu Codarts zu gehen (Vielleicht liegt der Grundstein für diesen Gedanken auch an meiner übervorsichtigen Art). Vielleicht wären in diesem Fall deine Gewissensbisse wegen der Unterstützung durch deine Eltern nicht mehr so groß, da du deinen Bachelor abgeschlossen hast. Und gibt es eine zeitliche Begrenzung, wann man das Studium bei Codarts aufnehmen kann? Letztendlich ist dies eine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann.
      !!!Solange wir laufen können, spielen wir!!!
      :hothead:

    • Hi Richard, so wie das klingt würde ich dir raten, erst das studium abzuschliessen. Ist ja nicht mehr lang. Wenn du das hast, hindert dich ja keiner trotzdem hauptberuflich Artist oder Künstler zu sein. Du musst ja nicht in dem bereich den du studiert hast arbeiten.
      Mir hat es aus anderen Gründen mein Studium zerissen und unterm stich hab ich jetzt mit 39 gar keine Ausbildung.
      Ich würde mir auch wünschen als Künstler durchs leben zu schlendern, aber diesem Risiko kann ich meiner Familie nicht aussetzen ich werd ja auch nicht jünger. Sprich, ich muss nächstes Jahr noch ne Ausbildung machen, obwohl ich auch lieber freiberuflich tätig wäre.
      Bedenke, das du auch irgendwann mal 50 wirst und da ist als Artist oder Künstler das leben bestimmt nicht einfach.
      Ausserdem wirst du ja früher oder später auch Frau und Kinder haben und da ist ne abgeschlossene Ausbildung sehr von Vorteil.
      Ich denke auch, das deine Eltern sehr viel mehr verständnis dafür haben wenn du nach dem Studium was ganz anderes machst, aber du kannst nicht erwarten, das Sie begeistert davon sind wenn du alles hinschmeist um auf eine unsichere Zukunft zu setzen. Das können Sie gar nicht gutheissen.

      Stell dir nur mal vor du hast Frau und 2 Kinder und du brichst dir was und fällst 3-4 Monate aus. Da musst du aber schon super versichert sein, das dir das nicht dein Leben zerreisst.

      Ich wünsch dir viel Glück bei deinen Überlegungen aber überstürze nichts.
    • ganz klar, studium fertig machen.

      klingt zwar spiessig, ist es auch, aber das sind rein praktische überlegungen.

      bei mir wars so. ich war nach dem zivi für 1,5 jahre in südostasien travelln und auch schon etwas kohle verdienen mit strassenshows in singapore. bin dann wieder heim und mir war vollkommen klar, dass ich irgendwas mit jonglage/feuer etc. machen werde und keinen bock auf nen normalen job habe. habe mir dann nen kleinen traktor und nen bauwagen gekauft und war ready to start. habe dann aber leute kennengelernt, die das schon länger so gemacht haben und habe mitgekriegt, dass diese romantsiche vorstellung in der realität sehr hart ist (traktor geht kaputt, kein geld für reperatur etc.).

      hab mich dann entschlossen, zu studieren und parallel dazu meine shows vorzubereiten. das war super, denn ich wusste, dass mir das studium (sozpäd) spass amcht, ich aber nicht damit arbeiten werde und konnte parallel in den jahren die shows immer weiter ausbauen. studium war fertig und ich hatte einen fliessenden übergang ins prof. showleben.

      als showkünstler wird man natürlich auch immer von den kunden gefragt, wie man dazu kam. und es ist wesentlich überzeugender, wenn man sagen kann, dass man trotz fertigem studium das ganze machen will als wenn die leute denken, e hats studium nicht geschafft, musste er halt jonglieren oder so.

      wenn du schon so weit bist, würd ichs durchziehen. rotterdam und all die zirkusschulen etc. klingen auch oft besser als sie in der realität dann sind. und ein jahr mehr oder weniger ist nicht so wichtig.

      viel glück, egal wie du dich entscheidest, sam
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    • Lupus ich kann dir auch nur empfehlen sprich mal ne runde mit dem Dominik von Buschfeuer. Schreibst mich heute Abend mal im ICQ dann dann geb ich dir mal seine Skypeadresse. Der gurkt zur Zeit irgendwo in Barcelona rum.
      There is no 'I' in 'Team', but theres a 'We' in 'Weapon' !
      „Im Leben kommt es darauf an, Hammer oder Amboß zu sein - aber niemals das Material dazwischen.”

      Auf mehrfache Nachfrage: "JA! Ich bin größenwahnsinnig" :)
    • Woher kenn ich diesen gedancken nur *gg*

      Letzenendes kannst das nur du entscheiden. Ich hab mich fürs Studium entschieden.

      Und als denk anstoß. Ich hab von JEDEM! Künstler mit dem ich geredet hab gesagt bekommen Mach ein Studium/ Ausbildung zur Sicherheit!

      In deinem Falle den Bechlor

      lg

      Kai
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    • Eine schwere entscheidung.

      Hier mein Erfahrungsbericht: Nach dem Zivi wollter ich auf jeden fall studieren, Medizin, Pharmnazie oder Biologie, aber was mir viel wichtiger ist es unabhängig zu sein und viel von der Welt zu shen. Da ich mir kein Studium leisten können (nicht Bafög berechtigt und unterstützung von den Eltern gibt es auch keine, nicht mal Kindergeld, Job suchen... bin alles schon durchgegangen) Daher habe ich mich entschieden Dual zu studieren, da mir aber Maschienenbau viel zu technisch war und es im Dualen System nicht viele Alternativen gibt habe ich mich dann für die Richtung Technischer Vertrieb (vergleichbar mit W-Ing.) entschieden mit der Ausbildung zum Industriekaufmann. Das ist zwar nicht die Richtung in die will, aber es verschafft mir einen sicheren Job wo ich die möglichkeit habe ins Ausland zu gehen und der Arbeitsplatz ist auch recht sicher (naja... soweit es die Wirtschaftliche Lage zulässt), damit schaffe ich es relativ unabhängig zu sein und auch viel zu reisen. Auch wenn das Studium und die Arbeit/Ausbildung mich manchmal nur nerven und ich alles hinschmeissen will. Aber ich denke wenn ich dann endlich einen Abschluss in der Tasche habe werde ich froh sein. Zudem öffnet mir der Abschluss die Möglichkeit den Master in die Biotechnik und erneuerbare Energien zu machen.

      Was ich damit sagen will, du wirst sichlich viele Vorteile haben wenn das Studium beendet ist und du hast was auf das du zurückgreifen kannst. Zwar hast du dann 3,5 Jahre nicht an der Zeiverfolgung gearbeit, aber du hast dir in der Zeit ein Sicheres Netz gebaut, das verhindert, dass du bei einem Rückschlag, (was in dieser Branche sehr schnell vorkommen kann) bei 0 anfangen musst. Codarts kannst du bestimmt ein Jahr später beginnen. Frag doch einfach mal nach. Oder gibt es sogar die Möglichkeit, dich gleich für das erste Semester zu beurlauben damit du den Bachelor fertig machen kannst?

      Die entscheidung kann dir hier niemand abnehmen, aber wie du es selbst gesagt hast, vielleicht helfewn die unterschiedlichen Erfahrungsberichte und Blickwinkel deinen eigenen Weg zu fiinden.
      Lache nicht über jemand der einen Schritt zurück geht, er könnte Anlauf nehmen.

      Fehlt was?
    • noch nen einwand. ich weiss ja nicht wie das heutztage mit dem studium ist, aber wir sind da nicht allzu oft hingegangen. also mein studium hat mich nicht ernsthaft daran gehindert, meine showsache voranzutreiben. und die note ist auch relativ egal, da kräht kein hahn ehr danch, hauptsache geschafft ;)
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    • Vielen Dank für eure bisherigen Antworten.
      Die haben mir zwar noch nicht zu einer Antwort verholfen, sondern mich noch mehr ins grübeln gebracht, aber ich denke es bringt mich voran .... hoffe ich ...

      Und was das mit dem Studium angeht:
      Heutzutage hat man Anwesenheitspflicht in allen Kursen und muss auch teilweise echt brutal viele Aufgaben erledigen um an seinen Schein zu kommen. Es ist härter geworden als damals (z.B. als das Diplom)
      Und außerdem Arbeite ich ja auch noch nebenher 12 Stunden die Woche im Bauhaus um mein Equipment und vieles andere zu finanzieren.
      "Es ist die Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden."
      [Prediger 3,8]
    • Hey Lupus!

      Auch wenn wir beiden schon Stundelang über das Thema gesprochen haben und auch Ich mir oftmals schon den Kopf zerbrochen habe ob das Studium der richtige Weg war oder doch Circusschule-
      Rate auch Ich dir dein Studium fertig zu machen!
      Immerhin: Was sind ein oder zwei Semester in der Relation zu deinem Leben? Irgendwann ist das Alter da und vielleicht nützt dir dein Studium dann etwas, so wie mir schon jetzt meine Ausbildung zu Nutzen ist.
      Sprich wirklich mal mit Dome (der nach Codarts wollte und jetzt in Barcelona ist), oder mal mit Thomas (den du ja mittlerweile gut kennen solltest und sicherlich darunter leidet das Ihm z.B. bestimmte Kenntnisse fehlen) oder mit anderen Schülern der Codarts. Nicht umsonst ist die Abbruchquote dort auch recht hoch!
      Kann Kais Aussage nur unterstreichen, das die jeder künstler, und ich ahbe wirklich mit sehr sehr vielen gesprochen, dir zu eienr Abgeschlossenen! Ausbildun/ Studium raten!

      Zumal: Wieso gerade Codarts? *reine Neugier* bzw. wieso gerade zwangsweise Circusschule?

      PS: Einige Circusschulen machen auch Zeitverträge. Evtl. eine möglichkeit die Semesterferien dort zu verbringen als Vorbereitung und Training

      Vlg- gerade aus der Uni-
      Janine

      Edit: Soo viele Beiträge zur gleichen Zeit: Leider ist es mit dem Bachelor Studium wirklich so, das man kaum noch Zeit hat bzw. ist die Note leider im Bachelor sehr wichtig, da sie entscheidet ob du zum Master zugelassen wirst.
      Aber: Evtl. im Sportbereichd er Uni etwas machen?
      Ist praktisch *Deshlab studiere ich jetzt zusätzlich Sport*
      Der Mensch ist immer dort ganz Mensch, wo er spielt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von CroqueMadames ()

    • Hallo Richard, ich kenne dein Problem, wie anscheinend ziemlich viele hier(wie kommt das bloß:) ) Naja, ich möchte gern in essen schauspiel oder musical studieren...habe damit aber noch weniger als geringe Chancen auf eine gute Zukunft...

      ich möchte dieses Spielbein auf jeden Fall haben, aber ich brauche auf jeden Fall ein Standbein! Deshalb werde ich vorher (wenns denn gut läuft:P) Psychologie studieren...

      ich würde dir auch raten, zumindest den Bachelor zu beenden... ich weiß ich bin da ziemlich spießig und nicht risikobereit!:( Aber in dieser Welt läuft nunmal nicht alles danach was man gerne möchte und nicht einmal nach dem was man kann!! diese welt ist leider für juristen und bürokraten besser geeignet als für künstler :(

      aber in einem halben jahr bist du auch nur ein halbes jahr älter! und Auftreten kannst du auch vor deinem abschluss in rotterdam schon! Wenn dir dein Studium wirklich keinen Spaß mehr macht dann lass es sausen...aber vielleicht gefällt dir doch noch was daran?
      Leider ist eine solche Richtung immer 'hauptsächlich', die Kunst bei den meisten immer nur 'zusätzlich'....sonst geht es oft daneben!!!

      "Prometheus hat das Feuer nicht vom Himmel geholt, damit die
      Wurstbratereien ihre Geschäfte machen können."

    • Hey-ho-hey Lupus!

      Dieser Thread kommt mir wie gerufen, ich bin zwar nicht so weit, dass ich mich Richtung Codarts entschieden habe, aber ich bin so weit dass ich weiß, dass ich in meinem Studienfach(BWL) nicht glücklich werde. Bei mir ist das Gewissensproblem das gleiche, meine Eltern finanzieren die Studiengebühren, die ich alleine nicht aufbringen kann und auch wenn sogar sie mir raten was anderes zu machen(ich würde z.B. gerne zum Theater) löst mich das nicht von dem Schuldgefühl, dass sie soviel Geld in den Wind geschossen haben. Ich hänge in meinem Studium jetzt auch 2 Semester hinterher, habe dieses Semester 9 Vorlesungen und bin extrem überfordert. Trotzdem will ich das Studium eigentlich abschließen.
      Mein Herz schreit nach Freiheit, aber mein BWLer-Verstand hat mir schon längst eingehämmert dass ich in so wackeligen Zeiten auf Sicherheit spielen muss.
      Ich bin jetzt im 6. Semester und trotzdem noch jünger als der Großteil der Erstsemester, brauche noch dieses + 2, evtl 3 weitere Semester für den Abschluss. Rein rational betrachtet hab ich nach dem Studium noch nichts verloren, kann noch immer versuchen mir ein etwas lebendigeres Standbein aufzubauen, jung genug wäre ich.
      btw: Ob mein Plan aufgeht weiß ich nicht, ich hab gestern Erfahren dass mein Vater meine Studiengebühren nicht mehr zahlen wird -.-
      "When I say 'Remember it - it might be important', then remember it, 'cause it might be important."
      - Ross Kenny
    • Hey,

      Ich kenne dein Problem .. mein Herz schreit genau so nach etwas anderem ... aber der logische Philosoph in mir plädiert dafür dass Studium zuerst zu beenden.

      Ich hänge auch etliche Semester hinterher.
      Ich bin im 5. Semester und habe dieses Semester 12 Kurse (die ich gerne alle bestehen würde)
      Dann würde ich im kommenden Sommersemester mein 6. Semester haben, noch mal 12 Kurse belegen (und müsste nach der Semesterzahl dann mit meinem Studium fertig sein).
      Dann Fehlen mir aber noch immer 7 Kurse und ich muss ein 7. Semester machen um alleine meine Scheine zu bekommen.
      Aber wie es das Schicksal so will: wenn ich schon 7 Kurse belegt habe (zuzüglich derer, die ich in den kommenden Semestern nicht bestehe), werde ich wohl keine Zeit haben meine Bachelorarbeit zu schreiben. d.h. ich werde noch das Sommersemester 2011 benötigen und ein 8. Semester.
      Dann bin ich statt bei 6 Semestern bei 8 Semestern.....
      im Grunde nicht brisant, wenn man 2 semester mehr hat, aber das Bachelorstudium hat nicht so viele Semester und da schlägt das doch schon sehr aus dem Rahmen ...
      selbst wenn überall diskutiert wird, dass das Bachelorstudium so überfüllt ist an Aufgaben. Danach fragt später kein Arbeitgeber. Der sieht nur "2 Semester mehr als die Regelstudienzeit" .....

      Ich habe mich jetzt mit dem Gedanken "angefreundet" mich zwar schon dieses Jahr so zu bewerben, als wollte ich 2010 nach Codarts, aber trotzdem mein Studium erst richtig zuende zu machen. Dann habe ich noch genug Zeit Geld zu sparen und mich ausgiebig auf Codarts vor zu bereiten mit diversen Trainingsarten. u.a. will ich mir einen Kontakt in Codarts suchen, der mir alle unterlagen die während des studiums so anfallen zu schickt, damit ich schon mal Vor-lernen kann.
      Wenn ich nicht wieder in meine, durch frustration bedingte, Faulheit zurück fall und mich vernünftig um mein momentanes studium kümmer, kann ich evtl. sogar genug zeit auf bringen um mich mit allen unterlagen so gut auf Codarts vor zu bereiten, dass ich zu deren Leistungstärkerer Hälfte und vllt. sogar zu deren Elite gehören kann. ^^
      Positiv denken. Sugestion ist alles! ^^
      Und eines kann ich euch versprechen: Ich werde meinen Traum Berufskünstler zu werden nicht aufgeben!
      mein herz schreit nach diesem Schritt und ich werde dem Schrei nach geben!
      natürlich mit einem ordentlichen maß an philosophischer Besonnenheit ^,-
      "Es ist die Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden."
      [Prediger 3,8]
    • Leider gibt dir ja auch die Philosophie mit ihren zig Schulen für jede Entscheidung ein Argument. Die Epikureer würden sich für Codarts entscheiden, Kant und Co für das Studium. Ich habe leider keine direkten Erfahrungsberichte. Ich bin zufrieden mit meinem Studium in Philosophie und Germanistik auf Lehramt und kann mir auch vorstellen, das später als Beruf auszuüben. Da mir aber die Feuerkunst, die Musik, das professionelle Schreiben und die Lichtkunst so sehr Spaß machen, dass ich damit auch gerne einmal Geld verdienen würde (mehr als das bisherige Weihnachtsmarktspielen *g*), ziele ich darauf hin, eine Teilzeitstelle als Lehrer zu bekommen und so genügend Zeit für die Kunst bei ausreichend Geld zum Überleben zu haben.

      Wie schon viele vorher geschrieben haben: Dir kann immer etwas passieren und dann ist automatisch deine Hauptfinanzquelle weg (was bei Sozialversicherungen und ähnlichem weit solider geregelt ist). Ein Bekannter von mir ist Theaterregisseur und -schauspieler. Seine Frau ist Ausdruckstänzern und gibt natürlich auch Stunden. Die beiden haben jahrelang sparen müssen, um sich dann doch eine Bruchbude kaufen zu müssen, in dass sie mit ihrem Kind eingezogen sind, aber dem Kind können sie nicht allzuviel bieten.
      Einer meiner Musiklehrer hat sich für die Musik als Lebens- und Berufsinhalt entschieden. Er hat studiert, war verdammt gut und hatte seinen Abschluss in Orchestermusik. Aber selbst die Festanstellung in einer Philarmonie reicht wenn es hoch kommt für die Miete. Damit er für seine Frau, sein vor kurzem geborenes Kind und sich das gemütliche und einen adäquaten Lebensstandard leben kann, arbeitet er nebenher noch mit Posaunenchören, Gesangschören, als Instrumentallehrer (mit etwa 15 Schülern im Einzelunterricht), mit Solokonzerten, als schulischer Ensembleleiter und Aushilfsdirigent. Seine Frau ist Lehrerin und das reicht für eine gemeinsame untere Mittelklasse. Aber er hat mir selbst gesagt, dass der Stress durch die etlichen verschiedenen Dinge nicht nur nervenzerreibend ist, sondern auch das Ganze Herumgefahre ihm doppelt soviel Zeit raubt, die er nicht mit seiner Familie verbringen kann.
      Abgesehen davon hat er den Instrumentallehrerjob an der Schule, weil er dadurch zumindest eine halbwegs gute Rente bekommt.

      Nun weiß ich nicht, ob es in der Showartistik ähnlich böse ausschaut wie in der Musik oder dem Schauspiel, ich schätze aber, es könnte gar noch schlimmer sein. Selbst weltberühmte Clowns erhalten von ihrem Zirkus im Schnitt weniger als ein Tankwart. Das Problem bei der Kunst ist ihre Intensität, sie ergreift Akteur wie Publikum, und kann leidenschaftlich hohe Gefühle erwecken. Doch Leidenschaft ist, was Leiden schafft. Denn so hoch es geht, umso tiefer kann es auch sein. Man muss wohl verdammt gut mit Geld umgehen können, um den Gewinn eines Auftrittes für die harten Zeiten beiseite zu legen (wobei man nie genau weiß, wann diese harten Zeiten anfangen werden).

      Seinen Träumen nachzugehen ist eine schöne und auch wichtige Sache. Aber wenn deine Träume auf der anderen Seite eines Flusses sind, wäre es doch sinnvoll, sich zur Sicherheit eine Brücke zu bauen oder zumindest einen Baumstamm umzuwerfen statt in die unbekannten Fluten zu springen, oder?
      Es sind nur max. 2 Jahre. Rechnest du die aber mit den auftrittsschwachen Wintern, Ausfällen durch Krankheiten und den gesamten Jahren von deinem Ausstieg aus der Branche bis zu deinem Alterstod.... dann sind das Peanuts.

      Und noch eine Metapher (ich mag die Dinger): Wenn du mit einem Rucksack vor der geöffneten Luke eines fliegenden Flugzeugs stehst, würdest du weniger Freude am Sprung empfinden, wenn du dir nicht sicher bist, ob in deinem Rucksack ein Fallschirm oder bloß Picknickgeschirr ist?
      Ok, ich merke gerade, die Metapher ist zu kompliziert, die eignet sich nicht für diesen Sachverhalt.
      Wenn du dir jetzt diese kurze Pause vorher gönnst, dann wirst du dich vielleicht die ganze Zeit über ärgern, doch sobald du die Sicherheit im Rücken hast, wirst du viel unbeschwerlicher deine Kunst ausüben können und viel mehr Freude dabei empfinden können. Ansonsten würden dich die Gedanken um deine Zukunft, um verpatzte 3 Jahre, um alles, was du für dein Studium angesprochen hast, ständig weiter begleiten.... und wenn du nicht ganz bei der Sache bist, funktioniert auch dein Jonglagestudium nicht so gut wie es könnte.

      Ich wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung, egal, wie du dich entscheidest, v.a. aber, dass du deine Entscheidung (ebenfalls: egal, wie du dich entscheidest) nicht bereust.
    • Hi Lupus,
      ich hab meine zweite Ausbildung mit 25 begonnen und freu mich, dass ich nen Job gefunden hab der mir Spass macht.
      Also denke ich, dass dein Alter nicht unbedingt entscheident ist.

      Ob du das Studium beendest oder nicht musst du natürlich selber entscheiden. Ein fiktives Beispiel von mir:

      Du beendest dein Studium und gehst dann nach Holland. Dort bekommst du einen guten Abschluss und verdienst dein Geld als Künstler
      (die nächsten 15 - 20 Jahre). Mit anfang 50 stellst du fest, dass du körperlich nicht mehr in der Lage bist als Künstler zu arbeiten.

      Jetzt meine Frage: Kannst du in dem Bereich den du studiert hast anfangen zu arbeiten?
      Bedenke, dass du keinerlei Berufserfahrung in dem Bereich hast und dich ca. 20 Jahre nicht mit dem Thema beschäftigt hast.
      Wer stellt nen Typ anfang 50, ohne Berufserfahrung mit nem 20 Jahre alten theoretischem Wissen ein? (falls da noch was von hängengeblieben ist)
      - Ist nicht Böse gemeint -

      Deine Entscheidung kann und will ich dir nicht abnehmen, hoffe aber das mein schrieb dir hift dich zu entscheiden.

      Gruß Felix

      @ ena:
      Sehr guter Beitrag :danke: