lungenentzündung nach feuerspucken (Übertrag FS)

    • lungenentzündung nach feuerspucken (Übertrag FS)

      lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      #1 07. 12. 2004 23:14:47
      Ecki

      lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      ich hatte 2 lungenentzündungen (lipid-pneumonien) nach dem einatmen von [lexicon]Pyrofluid[/lexicon].
      bei interesse kann ich gerne mehr darüber posten, ihr könnt mich aber auch via e-mail fragen.
      gruß,
      ecki

      #2 08. 12. 2004 10:47:39


      Re: lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      hi ecki,

      ich hab mit [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] zwar nix mehr am hut, weil es einen freund von mir letztes jahr fast ins grab gebracht hat (2 monate koma, 2 monate reha, jetzt teile der lunge weg und epilepsie). ich interessier mich aber trotzdem für die risiken, weil ich öfter mit leuten zu tun habe, die es machen. schreib doch mal bitte genauer, wie es bei dir war!
      grüße,



      #3 08. 12. 2004 22:34:54
      Ecki

      Re: lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      es war einmal vor langer zeit...

      wie gesagt, ich habe 12 jahre unfallfrei (die lunge betreffend, brandblasen zählen nicht!) gespuckt und fühlte mich sehr sicher. das vorneweg.
      zum spucken habe ich - neben dem anfangs wohl obligatorischen petroleum aus der blechkanne - zu 90% [lexicon]Pyrofluid[/lexicon] (ehemals von pappnase) verwendet, weil´s so hübsch nach blendi geschmeckt hat und der lästige petroleum-geschmack, der sich bei anderen mitteln bis zu drei tagen gehalten hat (zumindest immer beim aufstoßen), fast nicht da war. wenn ich auf die schnelle nix anderes zur hand hatte, habe ich auch schon mal [lexicon]Lampenöl[/lexicon] (von citronella bis fichtennadel) verwendet. meine beiden unfälle hatte ich aber mit [lexicon]Pyrofluid[/lexicon].
      zu den unfällen: die spucktechnik war, mehrere kleine flammen im wechsel auf die mit der linken hand gehaltene [lexicon]Fackel[/lexicon] und dann auf die rechte mit nur einer mundfüllung zu spucken. das publikum ging da immer ziemlich mit und ich habe versucht, alles zu geben, eh klar. wenn man´s übertreibt, muss man blöderweise noch wärend man fluid im mund hat, durch die nase luft holen und dabei ist wohl immer etwas fluid mit in die lunge geraten. nie soviel, dass ich es in dem moment gemerkt hätte, aber gleich nach dem spucken war da ein nicht enden wollender hustenreiz. der hat sich beim ersten mal gut drei stunden gehalten. natürlich geht ein mann wie ein baum nicht zum arzt, sondern knallt sich erstmal vor die glotze und denkt sich: "wenn´s bis morgen nicht besser wird, dann schau ich mal beim doc vorbei...". fehler! noch in der selben nacht gings mir so hundeelend, dass mich meine freundin am nächsten morgen zum arzt fahren musste. selber wärs nicht mehr gegangen. was dann kam, war das übliche prozedere: röntgen, antibiotika, röntgen, röntgen und röntgen. drei wochen krank geschrieben und ein halbes jahr kurzatmigkeit. das haben sowohl die krankenkasse (was immer mein doc der erzählt hat), als auch mein damaliger arbeitgeber noch geschluckt. naja, kaum war ich wieder gesund, musste ich´s nochmal wissen: gleiche technik, gleiche verlockung durchs publikum, gleicher größenwahn, gleicher husten. ich wusste ja jetzt, was das hieß und bin von der bühne runter und zum arzt. 30 minuten nach dem auftritt die erste dosis antibiotika geschluckt und drei stunden nach dem auftritt im reich der lebenden toten. gekotzt, was ging und ans sterben gedacht. 5 wochen krankgeschrieben, röntgen, röntgen, röntgen und röntgen, fast ein jahr kurzatmig (so kurzatmig, dass das sogar ein starker raucher noch merkt!), stress mit dem arbeitgeber.
      tjanü, seither spucke ich nicht mehr.

      auch sehr bemerkenswert: seit ich die beiden lungenentzündungen hatte, höre ich permanent von kollegen, denen´s genauso, oder schlimmer ging. selektive wahrnehmung? bestimmt! aber nicht nur...

      gruß,
      ecki

      #4 09. 12. 2004 13:02:42


      Re: lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      tachchen,

      mir fällt auf, daß alle unfälle in der richtung, von denen ich gehört habe, leuten passiert sind, die lange erfahrung in der sache hatten. scheint was mir routine zu tun zu haben...
      cu,



      #5 10. 12. 2004 10:47:53
      sam

      Re: lungenentzündung nach [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      Also ich verfolge das Thema mit den Unfällen sseit vielen Jahren relativ intensiv. Meistens sind es meiner Meinung nach folgende Gründe:

      - keine ausreichende Erfahrung, Erprobung
      - Stresssituation durch nicht durchdachte Situationen, viel Publikum, Beziehungsstress etc.
      - körperlich nicht 100 % fit sein, z.B. Erkältung, Sonnenstich. Für die Restshow reicht es schon noch aber nicht fürs [lexicon]Feuerspucken[/lexicon]
      - Eingehen von zu hohen Risiken
      - keine Absicherung gegenüber Betreten von "fremden" Leuten bsp. ein Ritter bei nem MA-Markt haut dem Feuerspucker "spasseshalber" auf die Schulter

      Leider gab es aber auch Beispiele von sehr erfahrenen Leuten, die an sich nichts falsch gemacht haben und es ist dennoch passiert.

      Ich mache es inzwischen so:
      Kein [lexicon]Feuerspucken[/lexicon] bei
      - körperlichem Unwohlsein (z.B. leichte Erkältung) oder Stress (Pyrotechnikaufbau der länger als geplant dauert)
      - wenn ich nicht wirklich bLust drauf habe (denn trotz alledem macht es ja Spaß!)
      - ich lerne es niemandem mehr
      - keine riskanten Tricks mehr wie früher (Kopfstand, Schulterstand, Zigarettentrick etc.)
      - sobald das [lexicon]Pyrofluid[/lexicon] im Mund ist wird der Trick gemacht. Keine Verzögerungen durch Fackeljonglage vorher und dann "überraschend" reinspucken wie früher. Wenn [lexicon]Pyrofluid[/lexicon] im Mund volle Konzentration nur darauf, keinerlei Ablenkung und wenn dann sofort raus damit, egal ob es toll aussieht oder scheisse. Ich hatte kürzlich einen Auftritt vor lauter Promis. Die Gummidichtung der Pyrofluidflasche hatte sich etwas in Einzelteile aufgelöst, weil ich so selten spucke mittlerweile, also war ein kleiner Teil mit im Mund. Früher hätte ich es ignoriert, da habe ich es einfach wieder rausgespuckt ins Tränkgefäss. Unschön aber sicher und die Show war dennoch der volle Erfolg!
      - nur noch max. 70 - 80 % der Leistungsfähigkeit spucken. Das merkt niemand. Ich habe schon 70 Einzelflammen gespuckt, jetzt spucke ich halt 40 - 50. Ist relaxter und niemand merkt es ernsthaft, wenn man es entsprechend rüberbringt. Ich denke das Problem ist wenn man an seine Grenzen geht und diese noch steigern will.

      Dadurch hat es sich in den letzten 2 Saisons so entwickelt, dass ich relativ selten spucke und dann macht es auch Spaß, wobei das Risiko immer gegenwärtig ist und ich denke irgendwann habe ich einfach keine Lust mehr dieses Risiko einzugehen.

      Ciao SAM
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    • RE: lungenentzündung nach feuerspucken (Übertrag FS)

      Ein Prima Forum ist das hier!

      Habe meine erste böse Sache im Zirkus erlebt,aufgeregt und dabei etwas inhaliert vom guten Pyro.
      Hatte auch Husten und mir war nicht zum lachen zu mute,ich bekam auch böses Fieber.
      Habe mir zu Hause einige Aspirin augelöst und aller Paar Stunden eine genommen,daß dann fast eine Woche lang.
      Zum Glück scheint es nicht zu viel gewesen zu sein was ich versaugt habe.
      Seit dem spühle ich mir nach jeder Spucki Aktion den Mund mit Cola richtig aus.Gefährlich ist es bei mir wenn ich dazwischen Geräte wie [lexicon]Poi[/lexicon] Stab oder Jonglagen habe.Da man da doch ein wenig außer Atem kommt.
      Denke auch,daß man nichts übertreiben soll.
      Das Publikum kann eh nicht werten was man gerade wagt,sind auch mit bischen weniger Risko zu frieden.Haupsache Feuer!
      Aber nicht das so trotz,wer kennt den Ukrainier der das Pyro in den Magen nimmt und ohne nachladen alles an die 20 Mal rausdonnert.
      Bei mir gabs einen FS ,er hat zu DDR Zeiten Diesel mit verbleit in den Magen genommen und dann gewürgt und gespuckt.Hat soweit ich mich erinnere bei Hain gearbeitet.
      Gebt mir Benzin! :hothead:
    • RE: lungenentzündung nach feuerspucken (Übertrag FS)

      ja um den kreis der geschädigten um eine person zu füllen reih ich mich auch mal ein .
      hab ne ganz gute mange verschluckt, nicht in den magen sonder in die lunge und lag zum glück nur drei bis vier tage mit 40-41grad fieber im bett- bin natürlich dummer weise nicht zum arzt oder ins kranken haus gegangen sondern erst danach.
      auch wenns blöd klingt, aber mein tipp nach dem krankenhaus aufenthalt ( was ich keinem wünsche!!!) neben antibiotika und chemischer keule einen hömoepatischen arzt zu rate ziehen - hat bei mir geholfen und ich mußte nicht die ganz heftigen hammer medikamente nehmen
      @ sam ich stimme dir in allen deinen " einschränkungen" zu
      es reich eigentlich aus eine flamme zu spucken und das publikum ist begeistert- ich denke die kunststückchen nebenher( kopfstand,...) sind drittrangig und somit wird sie der betrachter vergessen

      grußle cle
    • Hehe, das ist das richtige Topic für mich, ich spucke zwar noch nicht so lange, bin aber nebenbei noch Krankenpfleger auf einer Intensivstation (bzw. umgekehrt)

      Also, erstmal allgemeines:
      Wenn man Petroliumdestillate und dazu gehört [lexicon]Pyrofluid[/lexicon], in die Lunge bekommt (=aspiriert) bildet sich ein sog. "toxisches Lungenödem" d.h. die Lungenbläßchen werden zerstört und Flüssigkeit tritt aus, diese verursacht Probleme bei der Sauerstoffaufnahme ins Blut und den Husten + Übelkeit. Gegen dieses "toxische LÖ" hilft vor allem Cortison, i.d.R. als Inhalation, z.B. Pulmicort-Spray oder Auxilloson-spray. Ich habe das bei meinen Auftritten immer in Reichweite, ist aber für den Allgemeinbürger kaum erhältlich, da rezeptpflichtig. Wenn man seinen Hausarzt aber mal ganz lieb fragt verschreibt er es eventuell sozusagen als "Notfallmedikation" In der Akotsituation sin Antibiotika relativ nutzlos - Sauerstoff wäre noch nett, in schlimmeren Fällen, sofort Rettungsdienst + Notarzt!
      Nach einigen Stunden bis Tagen bildet sich eine sogn. Aspirationspneumonie aus (= Lungenentzündung weil man was "falsches eingeatmet hat) diese kann sich auch durch Bakterienbefall verschlimmern - jetzt kommen die Antibiotika ins Spiel, hier haben sie ihren Zweck. Man bekommt dann auch Symptome wie Atemnot, Fieber und so weiter.

      Fazit: kozentriert arbeiten und wenns passiert so schnell wie möglich professionelle Hilfe hinzuziehen, je früher behandelt wir, desto besser!

      werde glaub ich diesbezüglich mal nen ausführlicheren Text schreiben, wenn ich mehr Zeit haben und diesen auf meine HP stellen, sag dann bescheid.
      "Jedes Ding ist ein Gift, allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist"

      "...der Tod ist ein Meister aus Deutschland..."

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    • @ frequenzkatastrophe:

      Pulmicort? den kenn ich, hat ich mal bei chronischer bronchitis..
      .. und das hilft? cortison ist ja eher heftig und da petrol das auch ist, frag ich mich grad ob das nicht zuviel des heftigen ist??
      und das wäre nach fluid einatmen eine art prävention gegen die chemische lungenentzung... sozusagen ein "spray danach" ???

      danke für den tipp!!

      grad noch ne frage: auf einem anderen thread hier in der nähe (auskunft einer uniklinik oder so) beschreibt einer, dass sich theoretisch (und praktisch??) schon alleine durchs im mund behalten von fluid die gefahr besteht, dass fluid auf einer art feuchtigkeitsbrücke in die lunge gerät... - ich stell mir da in gedanken, regenpfützen vor auf welchen ein Ölfilm flimmert..
      kannst du das bestätigen??

      das tönt nämlich nicht respekt-, sondern furchteinflössend..!!

      lovesunfire, till
      Feuershows vom Feinsten

      in der Schweiz: In Love with Fire - Feuershows

      und die richtig grosse Show: SPiCE - Feuershow
    • bezüglich Flüssigkeitsfilm:
      theoretisch schon vorstellbar, kommt drauf an, wie lang und wieviel Petroleumdestillat man im Mund behält, klingt aber durchaus nachvollziehbar. Kann allerdings nichts genaues dazu sagen.
      [ich glau ich hab ne Idee, worüber ich in einigen Jahren meine Dr.-Arbeit in Medizin schreibe, wenn ich das Studium schaffe]

      Betreff Cortisosprays:
      Cortison hat in der Langzeittherapie gravierende Nebenwirkungen! Im Notfall (und das verschlucken von Petroleumdestillaten gehört definitv dazu!!!) hat es bei einer kurzzeitigen, auch hochdosierten Anwendung so gut wie keine Nabenwirkungen. Außerdem wirkt es bei dieser Anwendung nur auf die Lunge und nicht auf den gesamten Körper. Dennoch sollte das jeder mit seinem Hausarzt klären, da man nicht jedem pauschal zu inhalativen Cortisonpräparaten raten kann! Aber wie gesagt, im Notfall kann es Leben retten, der Rettungsdienst gibt euch außer Sauerstoff, Cortison als Injektion und event. einem Präparat, das die Bronchien erweitert auch nix anderes.
      Cortison wirkt entzündungshemmend und hält die Zerstörung der Lungenbläßchen auf. Muß aber dem Notfall vorbehalten bleiben und sollte niemals so als normales "Mittel danach" nach jeder Feuershow angewendet werden!
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    • Sollte ich wirklich einen Doktorvater finden, der bei dem Thema mitspielt, würd ich das glaub ich machen und dann natürlich auch veröffentlichen. Wird aber noch einige Jahre dauern :( Wär mal was anderes als die 08/15Arbeiten ich vergleiche die Nebenwirkungen von Medikament A zu Med. B.
      Bräuchte dann allerdings einige Probanten....
      Mir gefällt die Idee, das ganze Thema mal wissenschafftlich auseinander- zunehmen.
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    • Original von frequenzkatastrophe
      Sollte ich wirklich einen Doktorvater finden, der bei dem Thema mitspielt, würd ich das glaub ich machen und dann natürlich auch veröffentlichen. ....
      Mir gefällt die Idee, das ganze Thema mal wissenschafftlich auseinander- zunehmen.


      das fände ich wirklich mal sinnvoll. es gibt soviel halbwissen auf dem gebiet auch bei mir, je mehr ich mich damit beschäftige...
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    • wie gesagt, ich werd die Sache weiter verfolgen und sollte ich in einigen Jahren wirklich einen Doktorvater finden, der mitspielt, wäre ich sofort dabei! Werd aber auch so die Augen offen halten, sollte ich irgendwas medizinisch-/wissenschaftlich fundiertes finden, wede ich es euch wissen lassen, auch wenn ich selten hier bin.
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