Eine Frage der Ästhetik

    • Eine Frage der Ästhetik

      Hey,
      inspieriert von Lupus ´s Thread hab ich nun auch mal eine Frage an die Philosophen unter euch , bzw. ich mach mir schon die ganze zeit gedanken darüber...

      man stelle sich einen interessanten Auftritt mit einem Feuerfächer , gespielt von einer Frau ,vor. Ich glaube das wäre etwas , das (wenn sich die Frau ein wenig bewegen kann und eine relativ "normale" Figur hat) im allgemeinen als ziemlich Ästhetisch eingestuft wird. Wird nun aber die selbe Nummer z.B. von einem beleibteren Herren gespielt , kann sich dieser Eindruck nun aber ganz schnell wieder verflüchtigen. Das wirkt zum Teil eher lustig , als Ästhetisch , obwohl der Typ technisch genau so gut ist...
      Ich glaube er müsste wesentlich besser sein um bei dem Zuschauer Ästhetisch zu wirken

      Mir ist schon klar , das er aufgrund seiner Figur ohnehin als unästhetisch gilt , allerdings frage ich mich nun die ganze Zeit, woher dieses "Gefühl" kommt , das eben die selbe Aktion bei einer Person super rüber kommt , während eine andere , die genau das selbe macht dabei mitunter einfach lächerlich wirkt

      ich hoffe jemand fühlt sich Inspieriert darauf zu antworten :D
      Der Tanz ist ein Gedicht und jede seiner Bewegungen ist ein Wort.
    • Interessante Frage ....

      also im ersten Augenblick hätte ich gesagt:

      Das ist ganz einfach
      Das hängt mit der Biologie des Menschen und seiner Fortpflanzung zusammen.
      Der Mann wird wohl immer einen Frauenkörper als ästhetischer empfinden, als einen männlichen Körper.
      Voraussetzung ist, der männliche und weibliche Körper liegen in etwa auf gleichem (Achtung, sehr fragwürdige Beschreibung!!!!) Schönheitsniveau.
      Selbstverständlich finde ich als heterosexueller Mann einen männlichen, gut trainierten Körper, wesentliche ästhetischer als z.B. den von Syndie von Massan (wenn die jmd. kennt)
      Das ist diese üppige (ist vorsichtig ausgedrückt) Stand-up-Comedian im rosa Sportanzug.


      so, jetzt zu meinem zweiten Gedanken:

      diese Antwort kann wohl nicht so ohne weiteres nur mit den biologischen Fakten erklärt werden.
      Schon allein aus obigem Beispiel, was nicht aus Fortpflanzungsgründen begründet werden.
      Nicht umsonst liegt dieses Thema als vollständiges Seminar im philosophischen Hauptstudium.
      Und nicht umsonst habe ich letztens auf ARTE eine philosophische Diskussion über die Ästhetik bestimmter Bilder unter den begriffen "Hässlichkeit" und "Schönheit"
      Wobei ich es unter Philosophen sehr gewagt finde von "hässlich" und "schön" zu reden.

      kurze zwischen Info: laut dieser Diskussion auf ARTE sei Aristoteles ein unglaublich hässlicher Mann gewesen.

      Ich denke das bei der Fächerperformance vor allem die Art der Ausführung wichtig ist, ob es zu einem Körper passt oder nicht.
      Ich denke, mit den [lexicon]Poi[/lexicon] wird dieses Beispiel anschaulicher.
      Wenn ich mir Poi-Performance ansehe, dann ist der Stiel von Person zu Person anders.
      Und dieser Stiel passt auch meistens zu dieser Person.
      Wie würde es bitte aussehen, wenn auf einmal Yuta wie Thomas spielt?
      ich glaub das wäre nicht mehr zu der Person passend.
      So muss eine Performance wohl den körperlichen Statuten angepasst werden.
      Da ein zierlicher Frauenkörper eher zu ruhigen, geschwungenen und erotischen Bewegungen prädestiniert ist dies wohl eher der Prototyp zur Ästhetik.
      Im vergleich wäre dieser "Dick" Mann, kein passender Körper zu selben Performance wie diese Frau.
      Aber würde er seine Performance mit den Fächern eher auf Kraft und so etwas auf bauen, wäre diese vllt. auch ästhetisch, aber halt nicht der prototypisch für Ästhetik.
      Mal ganz abgesehen davon, dass schon die Feuerfächer ein hohes Maß an Ästhetik mit sich tragen.
      "Es ist die Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden."
      [Prediger 3,8]
    • Ich kann mich Shibby nur anschließen. Ich glaube das ist eine Kopfsache.... nach dem Motto: tanzender Mann -> ungewöhlich -> ablehnen

      Vielleicht liegt es auch daran das Frauen "eleganter" gebaut sind und damit die eleganten Bewegungen mit Fächern besser dazu passen. Bei einem Mann sieht es immer kraftvoller aus. (siehe ausführung von Lupus)

      Außerdem kommt noch das anerzogene Bild von Ästhetik dazu. Auch wenn wir es nicht wahr haben wollen, zwingt uns die Gesellschaft verschiedene Schönheitsbilder auf. Oder was denkt ihr wenn ihr Fotos eurer Eltern in jungen Jahren anschaut (Bzw. von Leuten in den 60er, 70er oder 80er Jahren)? Ich denke das sah in den Augen der Leute damals nicht "dämlich" oder "lächerlich" aus, sondern war allgemein als "schön" oder "hip" angesehen. Genauso wie mit der Kleidung wirds wohl auch in anderen Bereichen sein.
    • Ich schließe mich dem mit der erziehung/ dem Trend an!

      Es [gab] ja mal ne zeit in der dickere Frauen als "Sexy" empfunden wurden was man(n) heute garnicht mehr verstehen kann!

      Würde man von klein auf von den Eltern und der gesellschaft gesagt bekommen, dass dicke männer für frauen "erotisch"/"anziehend" wirken würden auch die männer alle auf einen Dicken bauch hinarbeiten und nicht auf ein sixpack. Also meiner Meinung nach ne Frage der erziehung!


      GrEeEtZ Funky :smokin:

      ps.: Nachdenken am frühen morgen (und mit techno über bassvibration headset im ohr) macht SPA (wieder die frage muss ich nu n SS ranhängen oder n ß? weil ß kann man nicht großschreiben!)

      [edit] sagt: Wort vergessen sry. [/edit]
      Mors est quies viatoris, finis est omnis laboris.
      If you can learn to truly Love the Wolf in the forest, then you begin to really understand Nature

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    • Also in vielen (fast allen) Punkten gebe ich euch recht. In möchte aber noch einen Fakt dazubrongen: Der Historische.

      Wenn ich so an die ganzen Filme wie die 3 Musketiere, oder ähnliche Filme die über die Epochen: Sturm und Drang, Klassik, Romantik und diese älteren eben. Dann habe ich, wenn ich an Fäscher denke, auch ein Bild von einer Frau in einem Ballkleid im Kopf. Ich kann mich nicht entsinnen jemals einen Mann mit solchen Fäschern gesehen zu haben, bzw. von einem gehört zu haben.
      Oder man denke an die Spanische Flamenko tanzende Frau... Ihr wisst worauf ich hinaus will. Fäscher wurden/werden meist nur in verbindung mi Frauen gesehen. Und wenn ein Mann die in der Hand hat, ist dies Ungewöhnlich und wir lehnen es ab. So sehe ich das.

      Eine Lustige Vorstellung wäre es wenn Sam, so spiele Juta... (ist nicht böse gemeint) Das passt auch nicht.
      Lache nicht über jemand der einen Schritt zurück geht, er könnte Anlauf nehmen.

      Fehlt was?
    • die Sache mit der Historie klappt aber auch nur auf der westlichen Welt.

      im Osten bzw. China, Japan, war es gar nicht so ungewöhnlich, dass auch Männer [lexicon]Fächer[/lexicon] mit sich rum trugen.
      Okay, der Zweck war ein anderer, aber die geraten wir wieder an die Ländergrenzen mit der Theorie.
      "Es ist die Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden."
      [Prediger 3,8]
    • Also ich denke die sache mit der "Erziehung durch Eltern und Gesellschaft" kann auch nur zum Teil zutreffen , ich meine irgendwie entwickelt sich der Geschmack doch irgendwie immer "eigenständig" , also ich für meinen Teil bin selten mit meinen Eltern der selben Meinung was die Schönheit bestimmter Personen angeht , die gesellschaft bzw. das Umfeld spielt bei der entwicklung natürlich eine Rolle , aber jeder hat doch irgendwo eigene Vorlieben

      Ich habe bewust in meinem Beispiel die [lexicon]Fächer[/lexicon] genommen ,weil ich etwas haben wollte was langsam und gediegen ist , bei [lexicon]Poi[/lexicon] usw. hätte man z.B. sagen können das "in dem massigeren Körper mehr bewegung aufgrund der schnelleren und "heftigeren" bewegungen des tanzens herrscht" (ich weiss das das arg durch die Blume gesprochen ist , aber ich denke man weiss was ich meine :)

      Etwas das hier auch schon angesprchen wurde , ist der Style den der Tänzer bei seiner Performance hat , und ich denke hier ist ein gewisser Knackpunkt , es wurde geschrieben , das bei Männern ein "starkes" Auftreten auch zu einer guten Performance führt , aber gesetzt der selbe (füllige) Mann der mit seiner 1. Performance (Nachahmung der Frau) nicht sonderlich ankam , legt jetzt mit einer starken , mitunter kriegerischen performance nach , jetzt bekommt er auf einmal mehr Beifall , nun stört das Manko seines Körpers nicht so argh sondern unterstützt den Eindruck ,mag sein das er immer noch nicht als "schön" bewertet wird aber die Performance würde wohl als erfolgreich gelten , da es nun alles passt

      Und genau das ist irgendwie der Punkt weswegen ich mir mit der Ästhetik etwas uneinig bin , wenn es wirklich alles diese ursprüngliche Rolleneinteilung ist , woher kommt das dann , wie schon gesagt wurde, entwickelt sich auch das mit der Zeit weiter , nur anscheinend geht hier das Verständnis der Ästhetik bei der entwicklung nicht mit , ich hoffe es wurde ungefähr klar was ich meine , bin etwas konfus da ich knappe 24 Stunden wach bin und gleich meinen Zug zur Fh verpassen könnte :ochnoe:
      Der Tanz ist ein Gedicht und jede seiner Bewegungen ist ein Wort.